7 Tipps für mehr Sicherheit beim Motorradfahren
Motorradfahren bedeutet für viele Menschen Freiheit und Abenteuer, ist aber auch viel gefährlicher als Autofahren. Motorradfahrer können leichter übersehen werden und haben im Ernstfall keinen Schutz. Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, ist mit dem Motorrad etwa viermal höher als mit dem PKW. In diesem Artikel geben wir dir 7 Tipps, wie du deine Sicherheit beim Motorradfahren verbessern kannst. Denn das Wichtigste ist, dass du mit einem unbeschwerten und sicheren Gefühl fahren kannst und am Ende gesund und unversehrt dein Ziel erreichst!
1. Wähle das passende Motorrad für dich
Das Wichtigste zuerst: du brauchst das richtige Motorrad! Mit einem Bike, das zu dir und deinen Fähigkeiten passt, legst du den Grundstein für deine Sicherheit beim Motorradfahren. Achte dabei besonders auf deine Sitzhöhe, damit du mit deinen Füßen jederzeit den Boden erreichen kannst. Auch der geeignete Reifentyp ist wichtig, um dir einen optimalen Halt auf der Straße zu gewährleisten. Stelle alle Bedienelemente deines Motorrads, wie Hand- und Fußhebel sowie Lenker und Spiegel passend für dich ein. Bedenke auch, dass eine mögliche Beladung die Bedienung des Motorrads nicht erschweren darf!
Wenn du dir ein gebrauchtes Motorrad kaufst, dann achte darauf, dass es mit ABS ausgestattet ist. Mit einem Antiblockiersystem kannst du deine Sicherheit zusätzlich erhöhen, denn es bietet Stabilität auch in schwierigen Situationen und vermindert die Sturz- und Unfallgefahr.
2. Kontrolliere dein Motorrad regelmäßig
Besonders zum Saisonstart ist ein sorgfältiger Sicherheitscheck wichtig. Denn nur, wenn du dein Motorrad regelmäßig kontrollierst, kannst du sicherstellen, dass alle sicherheitsrelevanten Komponenten funktionsfähig sind und du mit einem unbeschwerten Gefühl fahren kannst. Zum Sicherheitscheck gehört das Prüfen aller sicherheitsrelevanten Komponenten des Motorrads, darunter die Reifen, Bremsanlage, das Fahrwerk und der Ständer, aber auch die Beleuchtungsanlage, das Öl und die Anzeigen. Teste vor jeder Fahrt erneut die Bremsen und fahre nur los, wenn die Technik wirklich perfekt funktioniert!
Hier findest du eine genaue Anleitung für deinen Sicherheitscheck.
3. Schütze dich durch die richtige Ausrüstung
Im Ernstfall wirst du nicht wie ein Autofahrer durch die Knautschzone der Karosserie geschützt. Das bedeutet, du musst deinen Schutz durch eine gute Ausrüstung erhöhen. Du brauchst:
- auffällige Kleidung, am besten leuchtfarben und kontrastreich. Bei vielen Motorradunfällen handelt es sich um “Sichtunfälle”, weil das Motorrad nicht oder erst zu spät wahrgenommen wurde. Bei schlechteren Sichtverhältnissen kannst du deine Sichtbarkeit beispielsweise durch eine Leuchtweste erhöhen.
- geeignetes Schuhwerk. Deine Stiefel sollten gut und bequem sitzen, gepolstert sein und über einen Schienbeinschutz verfügen.
- einen perfekt passenden Helm. Weil Verletzungen am Kopf besonders gefährlich sind, ist ein guter Helm essentiell. Der Helm sollte nach der aktuellen Prüfnorm ECE 2205 zertifiziert sein, damit er den optimalen Schutz bietet. Vermeide es, den Helm durch Unachtsamkeit (z.B. Runterfallen) zu beschädigen und ersetze den Helm nach einem Sturz. Lass dich am besten im Fachshop beraten, welcher Helm am besten zu dir passt. Hier kannst du dich auch online über einen passenden Helm informieren.
- einen Nierengurt und gegebenenfalls auch einen separater Rückenprotektor. Der Gurt wärmt und schützt den Rücken vor einem unangenehmen Luftzug und fixiert zudem den Rückenprotektor. Mit einem Protektor kannst du dich im Ernstfall vor schweren Verletzungen an der Wirbelsäule schützen.
- eine Lederkombi, bzw. Jacke und Hose. Deine Lederkombi sollte unbedingt mit großflächigen Protektoren an Schultern, Ellenbogen und Unterarm, Rücken, Hüfte, Knie und Unterschenkel ausgestattet sein.
- Handschuhe, um deine Hände vor Kälte, Nässe und Verletzungen zu schützen.
4. Fahre aufmerksam, defensiv und vorausschauend
Als Motorradfahrer musst du immer damit rechnen, dass andere Verkehrsteilnehmer Fehler machen und dich übersehen könnten. Weil du einem viel höheren Unfall- und Verletzungsrisiko ausgesetzt bist, solltest du lieber etwas defensiver fahren und nicht immer auf deiner Vorfahrt beharren. Es ist wichtig, dass du eigene und fremde Fehler so schnell wie möglich erkennst und entschärfende Maßnahmen einleitest.
Fahre vorausschauend und schätze Gefahrenstellen und -situationen realistisch ein. Dazu empfehlen wir dir bei schlechtem Wetter nicht zu fahren und bei plötzlichen Wetterumschwüngen eine Pause einzulegen. Halte Ausschau nach Fahrbahnschäden, Fußgängern und Hindernissen wie beispielsweise Müll und sei an Unfallschwerpunkten wie Kreuzungen oder Einmündungen besonders aufmerksam.
Suche Blickkontakt, um sicherzugehen, dass die anderen Verkehrsteilnehmer dich gesehen haben. Besonders, wenn du überholen möchtest, solltest du kein Risiko eingehen. Solltest du mal nicht sicher sein, ob Autofahrer dich schon gesehen haben, dann setze den Blinker und fahre mit einem großzügigen Sicherheitsabstand vorbei. Im Ernstfall hast du durch den großen Abstand mehr Zeit zu reagieren.
Außerdem kannst du deine Sicherheit durch Warmfahren steigern. Fahr anfangs erst einmal ruhig und langsam los, um ein sicheres Gefühl für dein Bike und die Straße zu bekommen. Nach ein paar Kilometern kannst du dann deine Geschwindigkeit steigern. Achtung: Im Straßenverkehr solltest du jedoch niemals rasen und an deine Grenzen gehen! Für solche Fahrten solltest du lieber auf eine Rennstrecke oder einen Trainingsparcour ausweichen.
Wenn du durch schöne Landschaften fährst, solltest du diese nicht während der Fahrt bestaunen. Halte lieber an und bewundere die Natur ganz in Ruhe während einer kleinen Pause. Auch Ablenkungen durch Musik oder Telefonate über Kopfhörer solltest du vermeiden, um deine Sicherheit nicht unnötig zu riskieren.
5. Sei bei Gruppenfahrten besonders vorsichtig
Gruppenfahrten können besonders riskant sein. Denn in der Gruppe kann es schnell passieren, dass man seine eigenen Fähigkeiten überschätzt, sich den anderen Fahrern anpasst und immer schneller wird. Wenn erfahrene Motorradfahrer das Tempo angeben, könnten weniger routinierte Fahrer in kritischen Situationen überfordert sein und die Kontrolle verlieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du jederzeit an deine eigene Sicherheit denkst. Bewerte dein eigenes Können realistisch und halte deine Grenzen ein, auch wenn das bedeutet, nicht ganz so schnell zu fahren wie die Anderen.
6. Arbeite ständig an deinen Fähigkeiten
Wie bei jeder Fähigkeit gilt: Übung macht den Meister! Deine Technik und Fahrsicherheit kann immer weiter gesteigert werden. Besonders schwierige Fahrmanöver wie Bremsen und Kurvenfahren können ständig optimiert werden. Deshalb ist praktisch jede Fahrt ein Training für die Nächste. Aus diesem Grund solltest du jede Fahrt ganz bewusst wahrnehmen und deine Erfahrungen sammeln, damit du dein Können verbesserst.
Falls du zum Saisonstart doch etwas eingerostet bist oder deine Kenntnisse allgemein nochmal auffrischen möchtest, solltest du einen Fahrsicherheitskurs besuchen oder auf einem privaten Gelände trainieren. Hier kannst du dich über das ADAC-Fahrsicherheitstraining informieren und Kurse in deiner Nähe finden.
7. Erhöhe deine Sicherheit mit KommGutHeim
Mit KommGutHeim kannst du deine Sicherheit beim Motorradfahren erhöhen. In der App kannst du deinen Standort live mit ausgewählten Kontakten teilen und im Ernstfall über einen Notfall-Button schnell Hilfe anfordern. Außerdem macht es viel Spaß, hinterher die zurückgelegte Route nochmal anzuschauen und mit Freunden und Familie zu teilen.