7 Tipps für sicheres Baden
Baden ist wohl die beste Abkühlung an heißen Tagen. Gleichzeitig ist das Schwimmen ein tolles Training für den ganzen Körper. Aber Vorsicht: Baden im Meer, in Seen oder Flüssen, ist nicht ungefährlich und es kommt immer wieder zu tragischen Badeunfällen. So sind laut DLRG im Jahr 2020 mindestens 378 Menschen in Deutschland ertrunken. Mit unseren 7 Sicherheitstipps zeigen wir dir, wie du dein Unfallrisiko minimieren kannst, sodass dem sicheren Badespaß nichts mehr im Weg steht.
1. Erkenne die Gefahren
Egal, wie verlockend es sein mag, sofort in das erfrischende Nass zu springen - Du solltest dich immer zuerst gut informieren und mögliche Gefahrenstellen identifizieren, bevor du in unbekannten Gewässern baden gehst. Informationen findest du bei der DLRG oder den örtlichen Tourismusinformationen.
Springe nur ins Wasser, wenn es dafür tief genug und keine andere Person im Weg ist. So minimierst du das Risiko, dich selbst zu verletzen. Wenn du mit dem Kopf zuerst ins Wasser springen willst, ist eine ausreichende Wassertiefe besonders wichtig. Ansonsten riskierst du schwerste Verletzungen wie eine Querschnittslähmung.
Grundsätzlich gilt auch: Schwimme nie dort, wo Schiffe und Boote fahren. In der Nähe von Schiffahrtswegen können gefährliche Strömungen und Strudel an Brückenpfeilern oder Schleusen entstehen, die von außen kaum zu erkennen sind. Deshalb ist die Gefahr zu ertrinken in Flüssen und Kanälen auch am größten. Baggerseen, also ehemalige Kiesgruben und Steinbrüche, sind aufgrund ihrer steil abfallenden Ufern und enormen Temperaturunterschiede durch ihrer Tiefe besonders risikoreich.
Generell gilt: Gehe nur an beschilderten Badestellen ins Wasser, um all diese Gefahren zu vermeiden. Im Meer ist es besonders wichtig, dass du die Gezeiten, Strömungen und Wellen beachtest. Informiere dich auch über das Warnflaggensystem und schaue zuerst, welche Flagge am Strand weht, bevor du baden gehst. Achtung: Wenn die rote Flagge weht, ist Schwimmen lebensgefährlich und verboten!
Generell solltest du eher parallel zum Ufer und nicht in Richtung des offenen Meeres schwimmen. Besonders wichtig ist dies, falls du in eine Strömung geraten solltest! Schwimme dann nicht gegen die Strömung an, sondern bewege dich parallel zum Strand aus der Strömung heraus. Bedenke auch, dass Luftmatratzen und Schwimmreifen dir keine Sicherheit bieten. Vermeide es unbedingt, dich unkontrolliert mit dem Wasserspielzeug treiben zu lassen oder sogar einzuschlafen!
2. Gehe nicht alleine ins Wasser
Eine Grundregel für sicheres Baden ist, niemals alleine oder unbeaufsichtigt ins Wasser zu gehen. Besonders Kinder sollten im Wasser nie aus den Augen gelassen werden. Solltest du aber doch alleine am Strand oder Badesee sein, dann gehe sicher, dass du an beaufsichtigten Badestellen schwimmst. So sind im Notfall immer Menschen da, die dir helfen können.
Gerade wenn du lange Strecken schwimmen möchtest, solltest du auf keinen Fall alleine sein. Nimm außerdem eine Auftriebshilfe wie eine Schwimmboje mit und trage einen Neoprenanzug, um dich vor einer Unterkühlung zu schützen.
3. Kühle dich zuerst ab
Nach dem Sonnenbaden direkt ins Wasser? Auf keinen Fall! Kühle dich zuerst ab, bevor du ins Wasser springst. Die Temperaturunterschiede sind nicht zu unterschätzen und können den Körper in einen Schockzustand versetzen. Die Gefäße würden sich dann schlagartig zusammenziehen und es könnte zu Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen oder sogar Herzstillstand kommen.
4. Verzichte auf Alkohol und gehe nicht hungrig ins Wasser
Vor dem Baden solltest du dich und deine Fähigkeiten zuerst realistisch einschätzen. Weil man unter Alkoholeinfluss leicht übermütig wird und leichtsinnig Gefahren in Kauf nimmt, solltest du am Badetag unbedingt auf Alkohol verzichten! Wichtig ist trotzdem, dass du vor dem Baden schon ausreichend alkoholfreie Getränke zu dir genommen hast und nicht mit leerem Magen ins Wasser gehst, damit dein Körper versorgt und gestärkt ist.
Vermeide es aber, mit ganz vollem Magen zu schwimmen, da dein Körper dann mit der Verdauung beschäftigt und daher eventuell weniger leistungsfähig bist. Unterschätze die körperliche Anstrengung beim Baden und Schwimmen nicht und lege regelmäßige Pausen ein, um dich zu erholen.
5. Bewahre die Ruhe
Auch Seen und Teiche bergen einige Gefahren. Du solltest wissen, dass du beim Baden im See auf Schlingpflanzen, sumpfige Uferzonen und schlammige Böden treffen kannst. Panische Reaktionen können dann sogar lebensgefährlich sein. Stattdessen solltest du im Ernstfall die Ruhe bewahren. Versuche, dich durch kräftige Schwimmbewegungen nur mit den Armen aus dem Morast zu lösen. Solltest du in einen bewachsenen Bereich geraten, drehe dich in Rückenlage und schwimme dann aus dem Bereich.
6. Verlasse bei Gewitter sofort das Wasser
Du solltest immer auch ein Auge auf das Wetter haben und bei Gewitter sofort das Wasser verlassen. Baden ist dann lebensgefährlich, weil das Wasser den Strom einschlagender Blitze leiten kann. Auch starke Windböen sind eine Gefahr für Schwimmer, weil sie Äste oder andere Gegenstände durch die Luft wirbeln können. Bei Sturm bilden sich im Meer außerdem hohe Wellen und eine starke Brandung. Daher solltest du bei Unwetter sofort das Wasser verlassen und dich in Sicherheit bringen.
7. Hilf anderen, aber bringe dich selbst nicht in Gefahr
Sei beim Baden aufmerksam und behalte die anderen Schwimmer im Auge. Solltest du bemerken, dass im Wasser jemand in Not geraten ist, dann rufe sofort Hilfe. Nur, wenn du dich körperlich dazu in der Lage fühlst, kannst du selbst versuchen, die Person zu retten. Wichtig ist bei einem Rettungsversuch, dass du einen Auftriebskörper, also einen schwimmenden Gegenstand, mitnimmst. Du solltest Ertrinkende am besten nur von hinten anschwimmen, um zu vermeiden, dass die Person sich krampfhaft an dir festhält und dich somit ungewollt unter Wasser drückt.
Wenn du selbst in Not gerätst, mache durch Schreien und Winken auf dich aufmerksam.